Ein führender deutscher Automobilhersteller mit über 30.000 Mitarbeitenden in der Forschung und Entwicklung stand vor der anspruchsvollen Aufgabe, ein etabliertes Kollaborations- und E-Mail-System durch ein neues abzulösen. Auf den ersten Blick mag dies nach einem rein technischen Vorhaben klingen, das sich streng nach Wasserfallmodell planen und umsetzen lässt: Technische Anforderungen sammeln, System evaluieren, migrieren und abschließen.
In der Praxis wurde jedoch rasch deutlich, dass der erfolgreichste Ansatz weit über eine rein technische Planung hinausgeht. Während die technische Implementierung in einem streng aufeinander aufbauenden Wasserfallmodell voranschritt, erforderte die tägliche Betreuung der Mitarbeitenden sowie der operative Support eine hohe Agilität und Flexibilität. Insbesondere die Assistenzkräfte im Top-Management – die sogenannten Key-User mit erheblichem politischem und organisatorischem Einfluss – mussten engmaschig eingebunden werden, da selbst kleine Funktions- oder Prozessänderungen umfangreiche Folgen für das gesamte Unternehmen nach sich zogen.
Um diese Mammutaufgabe innerhalb von 12 Monaten erfolgreich umzusetzen, wurden von Seiten des Managements und in enger Absprache mit dem Beratungsteam folgende Hauptziele definiert:
Analyse des Projektumfelds und Stakeholder-Management
Aufbau des Support-Teams und klare Rollenverteilung
Vorbereitende Kommunikation
In enger Zusammenarbeit mit dem technischen Projektteam, das die Migrationsprozesse nach klassischem Wasserfallmodell umsetzte, wurde auf der operativen und menschlichen Ebene eine agile Strategie verfolgt. Diese bestand im Wesentlichen aus den folgenden Elementen:
Betroffene frühzeitig einbinden
Intensive Kommunikation
Enges Controlling und schnelles Eingreifen
Umgang mit Widerständen
Hohe Endanwender-Zufriedenheit
Trotz anfänglicher Skepsis bewerteten die Mitarbeitenden die Umstellung letztlich positiv. Die Offenheit für Probleme und die Präsenz der Support-Teams vermittelten Vertrauen in den Wandel.
Stabile Arbeitsfähigkeit der Key-User
Besonders die Assistenzkräfte im Top-Management konnten schnell wieder produktiv arbeiten, da ihre Fragen priorisiert und ihre Bedürfnisse konsequent berücksichtigt wurden.
Geräuscharmer Rollout
Durch die stufenweise und agile Vorgehensweise kam es zu keinen größeren Betriebsunterbrechungen. Das Unternehmen behielt über den gesamten Zeitraum hinweg eine hohe Produktivität bei.
Etablierung agiler Methoden im Unternehmen
Das Zusammenwirken von klassischer Wasserfallplanung (im technischen Bereich) und zugleich flexibler, täglicher Abstimmung im Support schuf ein neues Verständnis für hybride Projektansätze. Zahlreiche Abteilungen erkannten, dass komplexe Prozesse nur mit einer gewissen Agilität effizient beherrscht werden können.
Agile Begleitung ist unverzichtbar
Während sich die technische Umsetzung gut in festen, aufeinander aufbauenden Schritten abarbeiten lässt, verlangt das Change Management und der Endanwender-Support ein laufendes Reagieren auf neue Herausforderungen.
Kontinuierliche Anpassung statt starrer Plan
Tägliche Abstimmungen, laufendes Monitoring und eine flexible Reaktion auf konkrete Problemstellungen verhindern, dass sich Unzufriedenheit und Frust in der Belegschaft aufbauen.
Persönlicher Kontakt wirkt Wunder
Die Floorwalker-Maßnahme und individuelle Betreuung der VIP-User haben gezeigt, dass Vertrauen und Zufriedenheit am besten im direkten Austausch entstehen.
Transparenz schafft Akzeptanz
Durch die frühzeitige und offene Kommunikation – auch über Schwierigkeiten und Einschränkungen – konnte das Projekt auf eine breite Unterstützungsbasis setzen. Verschweigen oder Verzögern von Problemen dagegen hätte die Glaubwürdigkeit gefährdet.
Technik allein löst nie Transformationsprobleme
Eine reine Fokussierung auf die Softwareumstellung verkennt die Komplexität der menschlichen und organisatorischen Faktoren. Gerade hier ist ein dediziertes Change-Management-Team essenziell.
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